Bundespressekonferenz

Die Geschichte

Am Tag der Wahl Konrad Adenauers zum ersten Bundeskanzler rief eine Gruppe von Zeitungskorrespondenten per Aushang im Bonner Bundeshaus "alle beim Bundestag akkreditierten Journalisten zur Gründung einer Bundespressekonferenz" auf. Vier Tage später fand bereits die Gründungsversammlung statt. Offiziell konstituierte sich die BPK allerdings erst am 11. Oktober 1949 mit der Wahl eines geschäftsführenden Ausschusses. Auf der ersten Pressekonferenz in eigener Regie standen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Wirtschaftsminister Ludwig Erhard den Korrespondenten Rede und Antwort.

Die Gründung der BPK knüpfte an eine Tradition aus der Zeit der Weimarer Republik an. Unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkriegs hatten Journalisten der führenden deutschen Zeitungen die bis dahin vom Militär organisierte tägliche Pressekonferenz in eigene Hände genommen. Politiker und Sprecher der Regierung kamen als Gäste der Journalisten. Gleich nach ihrer Machtübernahme im Frühjahr 1933 beendeten die Nazis diese Praxis und machten aus der Reichspressekonferenz ein Instrument der Propaganda und Presselenkung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Organisationsform der Pressekonferenzen, auf denen während der Weimarer Republik über die Politik der Reichsregierung informiert wurde, wieder auf. Zuerst entstand 1947 die Landespressekonferenz in Hannover, dann 1948 die "Frankfurter Pressekonferenz" beim Wirtschaftsrat der Vereinigten Wirtschaftsgebiete, die sich Ende 1949 aber wieder auflöste. Sie gilt als direkter Vorläufer der BPK. Ein Großteil der Frankfurter Mitglieder wechselte nach Bonn, nachdem sich dort 1949 Bundesregierung und Parlament etabliert hatten.

Anfangs gehörten auch ausländische Korrespondenten der BPK an. Das änderte sich, nachdem der 1906 ins Leben gerufene "Verein der ausländischen Presse" (VAP) im Januar 1951 wieder gegründet wurde. Die im VAP zusammen geschlossenen Auslandskorrespon-denten behielten allerdings ihr Teilnahme- und Fragerecht in den Bundespressekonferenzen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Nach dem Fall der Mauer unterstützte die BPK im Frühjahr 1990 die Gründung der "Pressekonferenz Hauptstadt Berlin", aus der sich nach der deutschen Einigung rasch die "Außenstelle Berlin der BPK" entwickelte. Mit dem Umzug von Regierung und Parlament verlegte BPK 1999 ihren Hauptsitz nach Berlin, ist in Bonn aber weiterhin mit einer Außenstelle vertreten.

(Weitere Informationen: Gunnar Krüger: "Wir sind doch kein exklusiver Club!"Die Bundespressekonferenz in der Ära Adenauer / LIT Verlag, 2005, 264 S., 19,90 €, ISBN 3-8258-8342-690)

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